Handfächer
Alles, was du über japanische Fächer wissen musst: Geschichte, Herstellung und Arten
Japanische Fächer sind nicht nur elegante Accessoires, sondern auch ein bedeutender Teil der japanischen Kultur und Geschichte. Sie haben sich über Jahrhunderte hinweg entwickelt und sind heute sowohl in der Kunst als auch im täglichen Leben unverzichtbar. In diesem Blogartikel werfen wir einen Blick auf die faszinierende Geschichte der japanischen Fächer, ihre Herstellung und die verschiedenen Arten, die es gibt.
Die Geschichte der japanischen Fächer
Heute gilt der Faltfächer – insbesondere der Sensu oder Ogi – weltweit als das bekannteste Symbol des japanischen Fächers. Diese Wahrnehmung ist nicht unbegründet, denn während der flache Uchiwa ursprünglich aus China übernommen wurde, stellt der Sensu eine eigens entwickelte Erfindung der japanischen Handwerkskunst dar. Er unterscheidet sich deutlich von anderen asiatischen Fächern, wie denen aus Bambus, und hat sich als besonders charakteristisch für Japan etabliert.
Bereits zu Beginn der Heian-Zeit (794-1185) begannen geschickte Kunsthandwerker, raffinierte japanische Faltfächer aus Zypressenholz herzustellen, die als Hi-Ogi bekannt wurden. Diese Fächer waren zunächst nicht für den breiten Markt gedacht, sondern wurden schnell zu einem beliebten Accessoire am Kaiserhof, besonders unter den Damen des Adels.
Im 9. Jahrhundert entstand dann der legendäre Kami-Ogi, ein Papierfaltfächer, der sich bereits im 10. Jahrhundert als einer der ersten internationalen Exportschlager Japans etablierte. Sogar in China, dem Ursprungsland des Fächers, fand dieser neue Fächer großen Anklang. In Japan selbst wurde der Kami-Ogi zu einem begehrten Ausgehzubehör für sowohl Männer als auch Frauen, insbesondere in den höheren gesellschaftlichen Schichten.
Die Herstellung von japanischen Fächern
Die Herstellung von hochwertigen Sensu (oder Ogi) Fächern erfordert außergewöhnliches handwerkliches Können. Im Durchschnitt sind rund 30 Arbeitsschritte notwendig, um einen einzigen japanischen Fächer zu fertigen. Allein 17 dieser Schritte konzentrieren sich auf das präzise Falten des Papiers, um die richtige Flexibilität und Struktur zu erreichen. Dabei kommt spezielles, dünnes japanisches Papier (usui washi) zum Einsatz, das auf eine besondere Weise geschöpft wird. Um die notwendige Festigkeit zu erzielen, wird das Papier in mehreren Schichten – meistens drei bis fünf – zusammengefügt.
Bevor die fein geschnittenen und bearbeiteten Bambusstäbe in das Papier eingebaut werden, wird das Papier selbst dekoriert. Dies geschieht entweder durch Künstler, die es mit handgemalten Motiven oder Kalligraphien (Kanji) verzieren, oder durch vorgefertigte Stempel und Druckvorlagen. Häufig werden dabei berühmte Motive aus der Ukiyo-e-Holzschnittkunst der Edo-Zeit (1603-1868) verwendet, die eine tiefe kulturelle Bedeutung haben und dem Fächer eine ganz besondere ästhetische Note verleihen.
Verschiedene Arten von japanischen Fächern
Es gibt mehrere Arten von japanischen Fächern, die sich in ihrer Form, Funktion und Verwendung unterscheiden. Die bekanntesten Arten sind:
Sensu (扇子) – Der faltbare Fächer
Der Sensu ist der traditionellste und bekannteste japanische Fächer. Er hat flexible Blätter, die aus Bambusstreifen und Papier oder Stoff bestehen und zusammengefaltet werden können. Dieser Fächer wird oft bei festlichen Anlässen, in der Theaterkunst oder als dekoratives Element verwendet. Sensu gibt es in einer Vielzahl von Designs, und die meisten haben detaillierte künstlerische Malereien oder Muster.Uchiwa (団扇) – Der flache Fächer
Der Uchiwa ist ein flacher, unbeweglicher Fächer, der in Japan vor allem im Sommer verwendet wird, um sich abzukühlen. Dieser Fächer hat einen festen Rahmen aus Bambus und wird traditionell mit buntem Papier oder Stoff bespannt. Uchiwa sind in der Regel größer als Sensu und werden oft mit einfachen, aber auffälligen Designs oder symbolischen Bildern bedruckt.Ogi (扇) – Der große zeremonielle Fächer
Der Ogi ist ein größerer, faltbarer Fächer, der häufig bei festlichen und zeremoniellen Anlässen wie Hochzeiten oder Tanzaufführungen verwendet wird. Im Gegensatz zum Sensu wird der Ogi in der Regel nicht in der traditionellen Teezeremonie eingesetzt, sondern eher bei Bühnenaufführungen oder als Dekorationsstück.Shichisan (七三扇) – Der Fächer der Samurai
Der Shichisan ist ein Fächer, der vor allem in der Zeit der Samurai verbreitet war. Er hat sieben Blätter, die den sechs Richtungen der Welt und den einen, der den Samurai führt, symbolisieren. Diese Fächer wurden von den Kriegern häufig als praktische Hilfsmittel oder als Teil ihrer Kriegsrüstungen getragen.Kyougi (京扇) – Der Fächer von Kyoto
In Kyoto gibt es eine besondere Tradition der Fächerherstellung, und die Fächer, die in dieser Region gefertigt werden, sind besonders bekannt für ihre hohe Qualität und Kunstfertigkeit. Diese Fächer zeichnen sich durch aufwändige Verzierungen und filigrane Details aus und sind oft mit Szenen aus der Natur oder der japanischen Literatur bemalt.
Warum japanische Fächer mehr als nur ein Accessoire sind
Japanische Fächer sind nicht nur praktische Hilfsmittel oder dekorative Stücke; sie sind tief in der japanischen Kultur verwurzelt und tragen eine bedeutende symbolische Bedeutung. Sie sind ein Zeichen von Respekt, Eleganz und Ästhetik und finden ihren Platz in vielen Aspekten des japanischen Lebens – von der Kunst über die Religion bis hin zu festlichen Feiern und alltäglichen Sommermonaten.
Die Kunstfertigkeit, die in die Herstellung jedes Fächers einfließt, spiegelt die Wertschätzung der japanischen Kultur für Details und Präzision wider. Wenn du also einen japanischen Fächer kaufst, besitzt du nicht nur ein schönes Accessoire, sondern auch ein Stück Geschichte und Kultur.
Die kulturelle Bedeutung des Handfächers in Japan
Die Sensu sind nicht nur aufgrund ihrer praktischen Handhabung beliebte Gebrauchsgegenstände, sondern finden auch ihren Platz bei kulturellen Anlässen, wie zum Beispiel bei bestimmten traditionellen Tänzen. Sie sind ein Zeichen für Eleganz und werden oft genutzt, um eine stilvolle Atmosphäre zu erzeugen.
Eine der vielleicht ungewöhnlichsten Arten, wie der japanische Fächer eingesetzt wurde, entwickelte sich während der Muromachi-Zeit (1336-1573) – die Samurai entwickelten den Tessen (Eisenfächer). Dieser Fächer bestand aus eisernen Lamellen und konnte sowohl im zusammengeklappten als auch im entfalteten Zustand als effektive Waffe im Kampf verwendet werden. Das Tessen wurde in der Kriegsführung ebenso genutzt wie als symbolisches Element der Samurai-Kultur.
Die Sensu, die auf todoki.de erhältlich sind, dienen jedoch ausschließlich friedlichen Zwecken und wurden mit ästhetischen Gesichtspunkten produziert. Verziert mit zarten Blütenmustern oder anderen traditionellen japanischen Motiven, bieten sie ihrem Besitzer einen eleganten Weg, sich an heißen Tagen zu kühlen. Die faltbaren Fächer sind praktisch und leicht zu transportieren und stellen in jedem Fall ein Zeichen für guten Geschmack und ein ausgeprägtes Kunstverständnis dar.
In den kühleren Jahreszeiten eignen sich Sensu und Uchiwa zudem hervorragend als dekorative Elemente für jedes Zuhause. Neben traditionellen japanischen Fächern findest du auf todoki.de auch Fächer mit modernen Designs und Motiven, die eine frische und kreative Interpretation der klassischen Kunstform bieten. Schauen Sie sich ruhig in der Welt der japanischen Fächer um und entdecke die Vielfalt an Designs und Funktionen!
Fazit
Japanische Fächer sind mehr als nur stilvolle Objekte; sie sind ein faszinierendes Symbol der japanischen Kultur, die ihre Geschichte, Kunstfertigkeit und Ästhetik widerspiegeln. Ob du einen traditionellen Sensu für ein besonderes Ereignis oder einen Uchiwa für den Sommer suchst, die Vielfalt und Schönheit dieser Fächer macht sie zu einem unverwechselbaren Teil der japanischen Identität. Lass dich von der Tradition und Eleganz der japanischen Fächer inspirieren und entdecke die vielen Arten und Designs, die es gibt.